ETF, ETC, ETP, ETNs – und was sich dahinter verbirgt!

Angesichts der zunehmenden Bedeutung von ETFs bei den Anlegern haben sich einige Spielarten und Variationen entwickelt, die mit ähnlich klingenden Abkürzungen versehen sind.

Im folgenden soll es darum gehen, die einzelnen Abkürzungen zu erklären und ihre Unterschiede/Gemeinsamkeiten darzustellen. So kann ein interessierter Anleger besser abschätzen, welche Chancen und Risiken diese Wertpapiere tatsächlich bieten.

ETF sind Sondervermögen…

ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte passive Investmentfonds. Deren Zielsetzung ist es, einen bestimmten Index (oder Wertpapierkorb) möglichst exakt nachzubilden und diesen handelbar zu machen. Dabei kann es sich um einen (inter-)nationalen Aktien-, Renten- oder Immobilienindex handeln.

Wesentlicher Vorteil ist, dass die Kosten für die Verwaltung des ETF relativ günstig sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds. Bei ETFs werden zwischen ca. 0,07% und 0,70% p.a. an Gebühren fällig. Bei aktiven Fonds hingegen sind Kosten von bis zu 2% und höher keine Seltenheit. Begründet werden diese Mehrkosten mit dem höheren Aufwand, d.h. die Aktien müssen beobachtet, ausgewertet und im Zeitablauf ausgetauscht werden.

Ein weiterer Vorteil von ETFs ist, dass es sich um sog. Sondervermögen handelt. D.h. im Insolvenzfall des Anbieters (Emittenten) fallen diese Sondervermögen nicht in die Insolvenzmasse, sondern bleiben für die investierten Anleger bestehen/reserviert. Die Insolvenz eines ETF-Anbieters hat also für den Anleger keine negative Auswirkung.

und ETC sind Schuldverschreibungen!

ETCs (Exchange Traded Commodities) sind Wertpapiere, die an die Entwicklung eines Rohstoffes oder Rohstoffkorbs gekoppelt sind. Auch sie sind an einer Börse handelbar und verfügen über eine relativ günstige Kostenstruktur. Ein wesentlicher Unterschied zu einem ETF besteht darin, dass es sich bei einem ETC nicht um ein Sondervermögen, sondern um eine Schuldverschreibung handelt. Dieser Nachteil wird von den Emittenten oft dadurch kompensiert, dass sie von den Anlagegeldern die Rohstoffe physisch erwerben, die dann im Insolvenzfall nicht angetastet werden dürfen. Dies ist oft bei Gold oder Silber der Fall. Bei Rohstoffen, bei denen eine physische Lagerung nicht möglich ist, werden meist zu den Terminkontrakten noch Geldmarktpapiere oder Anleihen als mögliche Absicherung hinterlegt.

ETNs (Exchange Traded Notes) sind im Prinzip dasselbe wie ETCs, nur beziehen sie sich nicht auf Rohstoffe, sondern z.B. auf Devisen, Volatilitäten oder auch auf Kryptowährungen. Auch hier handelt es sich um Schuldverschreibungen und nicht um Sondervermögen. Aber auch hier finden sich besicherte oder unbesicherte Varianten.

ETPs (Exchange Traded Products) ist der Oberbegriff für die o.g. börsengehandelten Papiere.

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